Vertriebene
Die Menschen, die in Folge des Zweiten Weltkrieg aus Ost- und Südosteuropa in die drei westlichen Besatzungszonen und später in die 1949 gegründete Bundesrepublik Deutschland kamen, haben einen unterschiedlichen definitorischen Status.
Im Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz (BVFG) wird unterschieden zwischen Vertriebenen, Heimatvertriebenen, Sowjetzonenflüchtlingen und Spätaussiedlern.
Die deutschen Flüchtlinge aus den Ostgebieten sind juristisch definitorisch nicht erfasst, werden allgemein aber den Vertriebenen zugerechnet.
Vertriebene und Heimatvertriebene laut BVFG sind deutsche Staatsangehörige oder Volkszugehörige, die in Folge des Zweiten Weltkriegs aus ihrem Wohnort bzw. Heimatgebiet vertrieben bzw. ausgewiesen wurden. Vertriebene haben in den deutschen Ostgebieten (in einem Ort nach dem Gebietsstand vom 31. Dezember 1937) oder in Siedlungsgebieten Deutscher außerhalb der genannten Grenzen gelebt (sogenannte Volksdeutsche).
Deutsche Minderheiten
In den Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie in der Russischen Förderation und anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion leben rund 2 Millionen Deutsche. Die nachfolgenden Zahlen basieren auf amtlichen Schätzungen:
Russische Föderation 800.000
Republik Kasachstan 350.000
Republik Polen 300.000 – 500.000
Republik Ungarn 200.000
Rumänien 80.000
Tschechische Republik 100.000
Um ihre Interessen als nationale Minderheit besser vertreten zu können, haben sich in den einzelnen Ländern regionale und überregionale Vereine gebildet.
Spätaussiedler
Spätaussiedler sind deutsche Volkszugehörige aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und anderen osteuropäischen Staaten, die im Wege eines speziellen Aufnahmeverfahrens ihren Aufenthalt in Deutschland begründet haben.
4,5 Millionen Spätaussiedler
Seit Beginn der Aussiedleraufnahme im Jahr 1950 sind fast 4,5 Millionen (Spät-)Aussiedler einschließlich Familienangehörigen nach Deutschland zugewandert. Seit 1990 gehen die Zuwanderungszahlen stetig zurück. Im Jahre 2012 kamen 1.817 Personen als Spätaussiedler nach Deutschland, 2014 waren es über 5000 Menschen, die nach Deutschland kamen.