Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie auf das Projekt „Bilde deine Zukunft“ des Fördervereins der Deutschen aus Russland in Augsburg e.V. aufmerksam machen. Anbei finden Sie das Informationsschreiben für das Schuljahr 2020/21.

Sehr geehrte Eltern, sehr geehrte Schüler,

auch in dem Schuljahr 2020-21 bieten wir im Rahmen des Projektes „Bilde deine Zukunft“, das für „Neunklässler“ aus den Augsburger Mittelschulen, die ihre Zukunftsperspektiven auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verbessern wollen, einen QA – Vorbereitungskurs an.

In diesem Projekt haben die Schüler der neunten Klassen die Möglichkeit, einen QA – Vorbereitungskurs zu besuchen und sich so gut wie möglich in folgenden Fächern auf die Prüfungen vorzubereiten: Deutsch, Mathematik, AWT, Englisch, GSE, PCB.

Wer Schwierigkeiten mit dem Finden eines Berufsausbildungsplatzes hat, dem wird geholfen. Der Projektträger ist der Förderverein der DaR in Augsburg e. V.

Am Kurs unterrichten erfahrene Hauptschullehrer, der Unterricht finden jeden Samstag und in den Ferien von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.15 Uhr statt.

Des Weiteren möchten wir die Eltern gerne bei den Prüfungsvorbereitungen an unserer Seite haben, damit sie ihre Kinder in dieser anstrengenden Zeit und in der Ausbildung besser unterstützen können.

Der Förderverein der Deutschen aus Russland in Augsburg e. V. arbeitet als Projektträger eng zusammen mit der Stadt Augsburg, den Augsburger Schulen, IHK und HWK sowie den Selbstständigen aus eigenen Reihen und vielen Firmen der Stadt und Umgebung.

Wegen der aktuellen Situation in der Stadt können wir Sie nicht zur Infoveranstaltung einladen, die für die Schüler und Eltern gedacht war. Sie können sich aber über den QA – Vorbereitungskurs und das Projekt „Bilde deine Zukunft“ bei mir telefonisch oder persönlich in der Blücherstr. 89, 86165 Augsburg informieren. Rufen Sie an oder machen Sie einen Termin aus und kommen vorbei!

Das Projekt startet mit dem QA – Vorbereitungskurs am Samstag, 14.11.2020 um 09:00 Uhr im Haus der Begegnung, Blücherstr. 89, 86165 Augsburg.

Wir freuen uns den Jugendlichen bei der Vorbereitung auf die Prüfungen helfen zu können.

Infos und Anmeldungen unter: Tel.: 0821 2603879  Mobil: 0176 64 32 24 18

E-Mail: helene.sauter53@gmail.com 

Mit freundlichen Grüßen

Helene Sauter, Projektleiterin

Am 17.09.2020 organisierte Frau Ida Häuser endlich wieder eine Erzählstube im Haus der Begegnung. Seit dem Ausbruch der Pandemie konnte leider bis jetzt kein Treffen stattfinden. Deswegen hatten sich die Besucher einiges zu erzählen. Bei Kaffee, Tee und Kuchen ging es natürlich bei vielen Gesprächen um das Corona Virus, welches zurzeit unser aller Alltag bestimmt.

Besonders interessant war die Erzählung von Frau Häuser über den Ausbruch der Pest in Odessa zu Beginn des 19. Jahrhunderts und der Vergleich zur jetzigen Pandemie. Darüber hinaus erzählte eine Dame, dass Sie die Zeit in der Quarantäne nutzte, um die Geschichte ihrer Familie über fünf Generationen hinweg niederzuschreiben. Sie bat darum Geschichten und Erzählungen über die Vertreibung der Deutschen im Zuge des zweiten Weltkriegs festzuhalten, solange es noch Zeitzeugen gibt und Geschichten noch in Erinnerung sind.

Falls Sie Interesse haben, ebenfalls an der Erzählstube teilzunehmen, sind Sie herzlich dazu eingeladen. Die Treffen finden mindestens einmal im Quartal statt und stehen jedem offen.

Richard Heiser

Dieses Mal war vieles anders als sonst bei der jährlichen Gedenkfeier der Orts- und Kreisgruppe Augsburg der Landsmannschaft und des Fördervereins der Deutschen aus Russland zum 79. Jahrestag der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion am 28. August 1941. Wegen der Beschränkungen des Corona-Hygienekonzepts durfte der Chor „Heimatmelodie“ nicht wie gewohnt die musikalische Umrahmung der Gedenkfeier gestalten. Eine Stunde vor deren Beginn setzte nach vielen sonnigen Tagen plötzlich heftiger Regen ein und die Straße vor dem neuen Friedhof in Haunstetten stand beträchtlich unter Wasser. Trotzdem ließen es sich Helene Sauter und Juri Heiser nicht nehmen, einen Kranz vor dem Gedenkstein für alle Russlanddeutschen, deren letzte Ruhestätten in der Ferne nicht gebührend gepflegt werden können, niederzulegen. Einige Besucher harrten mit Ihnen im strömenden Regen aus und begaben sich danach gleich zur Gedenkfeier in den nahegelegenen Saal der evangelischen Gemeinde „Maria und Martha“ in der Albert-Einstein- Straße. Dort  begrüßte Helene Sauter die Gäste, die in dem gebotenen Abstand in zusammengehörigen Gruppen an getrennten Tischen Platz genommen hatten.

Unter ihnen waren auch Vertreter des Bundes der Vertriebenen und der Ortsgruppe der Siebenbürger Sachsen. Juri Heiser bedauerte in seiner Ansprache die ungewohnten Bedingungen. „Normalerweise sitzen wir ja eng zusammen, um uns mit verschiedenen Leuten zu unterhalten und auszutauschen, doch heute müssen wir weit auseinander sitzen“, sagte Heiser und streifte anschließend durch die leidvolle Geschichte der Russlanddeutschen, die mit Repressalien und Enteignungen durch das stalinistische Regime begann und in den Verlust ihrer Heimat während und nach dem zweiten Weltkrieg endete. Heiser rief zur Wachsamkeit gegen alle Tendenzen zu Einschränkungen der Freiheit und der demokratischen Selbstbestimmung in unseren Tagen auf.

Die Andacht wurde diesmal von der evangelischen Gemeindepfarrerin Christiane Sinning alleine gehalten, weil der katholische Pfarrer Mate Cilic eine eigene Veranstaltung in seiner Pfarrei St. Pius hatte. Pfarrerin Christiane Sinning begann ihre Predigt mit dem Hinweis auf das Wetter: „Wie gut ist es doch, dass wir ein Haus haben, in dem wir uns geschützt versammeln können“. Sie weckte in den Besuchern Erinnerungen an deren Häuser ihrer Kindheit und zeigte die Perspektive auf, dass alle Christen gemeinsam am Haus Gottes bauen. Nach dem gemeinsam gebeteten „Vater unser“ verlas Helene Sauter den Text des Gedenkens an die Opfer der Russlanddeutschen vom Beginn der Einwanderung durch die Jahrhunderte bis zur Gegenwart. Die Gedenkfeier klang bei Kaffee und Kuchen und Gesprächen in kleinen Runden an den Tischen aus.

Der Vorstand dankt allen Organisatoren, all den fleißigen ehrenamtlichen Helfern für die Organisation, Vorbereitung und Durchführung der Gedenkfeier, für Kaffee und Kuchen, für die gute Stimmung und gute Gespräche in dem hellen Saal der evangelischen Gemeinde „Maria und Martha“ und für das Kommen bei außerordentlichen Bedingungen an diesem Tag.

Roni Schneider und Helene Sauter