Wenn man die Geschichte der Menschen nicht
kennt, kann man sie auch nicht verstehen
Liebe Landsleute!
Unsere Großeltern und Eltern haben so viel zu erzählen. Aber wir überhören es, immer in Eile. Wir rennen von einem Termin zum anderen, wollen überall mithalten, Ausbildung, Karriere, Kinder, Hausbau, Urlaub, Wettbewerb, Integration.
Alles schön und gut. Wir sind mit uns einigermaßen zufrieden. Aber woher haben wir die Energie dafür? Was haben wir von dem, was wir erreichen, selbst geschafft und was verdanken wir unseren Alten?
Wir wollen in unserer Gesprächsstube uns Zeit nehmen und ihre Geschichten hören. Wir wollen ihre enorme Lebensleistung würdigen, in dem wir ihre Geschichten aufschreiben, lustige und traurige. Natürlich nur für diejenigen, die es wünschen und es selbst nicht tun können. Und wir wollen Impulse geben für Gespräche zwischen den Generationen, Großeltern und Enkeln, Eltern und Kindern.
Aus diesem Grund werden die Treffen am Nachmittag stattfinden, so dass die jungen Leute nach der Schule dazukommen und die Berufstätigen ab und zu einen Nachmittag frei nehmen können.
Die Treffen werden immer einem Thema gewidmet sein, damit man sich vorbereiten kann, wenn man etwas erzählen will.
Man muss aber nichts erzählen, wenn man nicht will. Man kann auch einfach zuhören. Ganz einfach was trinken und zuhören.
Sind Sie gespannt? Kommen Sie vorbei! Hören Sie zu! Machen Sie mit! Die Teilnahme ist kostenlos.
Das nächste Treffen findet am 17.09.2020 um 15.00 Uhr statt.
Es ist schon zur Tradition geworden, dass in Augsburg im Haus der Begegnung Lesungen russlanddeutscher Autoren stattfinden, zu denen sich interessierte Landsleute versammeln. 2019 hatte die Orts- und Kreisgruppe Augsburg sogar zwei Lesungen organisiert. Am 16. November kamen Waldemar Luft und Sonja Janke zusammen mit der ehrenamtlichen Projektleiterin Maria Schefner in unser schönes Haus der Begegnung und haben ihre Werke vorgestellt, in denen es sich vom Leben drüben und die ersten Schritte in der neuen „alten“ Heimat handelt, manchmal zum Lachen, manchmal aber auch zum Weinen. Aber wie heißt es so schön „Was uns nicht umbringt, macht uns stark“. So war es schon immer, denn wir, die Deutschen aus Russland sind Aufstehmännchen.
Drei Wochen später, am 8. Dezember füllte sich das Haus der Begegnung erneut, um Ida Häusser bei der Präsentation ihres neu erschienenen Buches „Meins!“ zuzuhören. Sie wohnt im Großraum Augsburg, ist im Nordwesten Kasachstans geboren und auch dort aufgewachsen, als älteste von dreizehn Geschwistern. Mit achtzehn übersiedelte sie mit der ganzen Familie 1981 nach Deutschland. Mit knapp 50 hat sie angefangen zu schreiben. In ihrem neuen Buch erzählt die Autorin in 21 Kurzgeschichten über ihre Kindheit und Jugend drüben in Kasachstan. Im Mai 1981 endete diese Zeit und sie ist erwachsen geworden.
Anfang des Jahres am 02.02.2020 fand noch einmal eine Lesung mit Ida Häusser statt, zu der zahlreiche Besucher kamen.
Es ist auch zur Tradition geworden, dass nach der Lesung die Autoren den Besuchern bei Kaffee und Kuchen Rede und Antwort stehen, es wird diskutiert und so manche schwelgen in eigenen Erinnerungen.
Vorbereitung auf die QA-Prüfungen und den Einstieg in die Berufsausbildung
Dieses Projekt hilft Jugendlichen gezielt ihre Kenntnisse in einem QA‑Vorbereitungskurs aufzufrischen, den Kernstoff zu gliedern, die Prüfungsinhalte zu wiederholen, die Zeit sinnvoll einzuteilen und sich selbst zu motivieren.
Es wurde vom Förderverein der Deutschen aus Russland in Augsburg und der Landsmannschaft der Ortsgruppe Augsburg konzipiert und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Die Befürwortung der Stadt Augsburg und die Zusammenarbeit mit mehreren Mittelschulen bilden den notwendigen Rahmen für einen erfolgreichen Projektablauf.
Eine erfolgreiche Integration hängt unmittelbar mit einem guten Schulabschluss, sowie besseren Aussichten auf einen Ausbildungsplatz zusammen. Das Zieldes Projekts „Bilde deine Zukunft“ ist, eine schnelle, umfangreiche und greifende berufliche Integration der Haupt- und Mittelschulabgänger mit Migrationshintergrund.
Um dieses zu erreichen, wurde im Rahmen des Projektes den Teilnehmer schulbegleitend ein QA-Vorbereitungskurs, samt fachlicher sozialpädagogischer Betreuung bei der Suche nach berufsbildenden Maßnahmen, angeboten.
Erfahrene Mittelschullehrer unterrichteten und konsultierten die Teilnehmer in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, PCB und GSE, um eine bestmögliche Vorbereitung zu den QA Prüfungen zu gewährleisten. Dabei ist es dem Förderverein gelungen verstärkt Pädagogen und Lehrkräfte mit Migrationshintergrund bei der Umsetzung der Projektziele einzubinden.
In den vergangenen 10 Jahren hatte das Projekt “Bilde deine Zukunft“ eine Reihe von Seminare in seinem Programm. Beispielsweise zum Thema „Besserer Schulabschluss – Lernen nach Plan“, um lernen zu lernen und somit einen besseren Abschluss zu erzielen und in der Zukunft während der Ausbildung Erfolg zu haben.
Ebenso bedürfen die meisten Jugendlichen an der Schwelle von Schule zu Beruf ein effizientes Zeitmanagement und Selbstdisziplin, da der neue Lebensabschnitt deutlich mehr Einsatz in dieser Hinsicht von den Jugendlichen abverlangt. Das wird trainiert, indem die Teilnehmer an Samstagen und in den Ferien sich organisieren und in den Kurs kommen und für die eigene Zukunft was unternehmen.
Der Kurs findet mit je 4 Unterrichtsstunden Samstags und in den Ferien statt. Das beispielhafte Engagement der Teilnehmer, die gute Zusammenarbeit mit dem Schulamt, der Stadt Augsburg, Handwerkskammer und Unternehmerschaft, hat sich durch gute Ergebnisse ausbezahlt.
Im Rückblick auf all diese Jahre haben wir die Ergebnisse des Projekts statistisch ausgewertet. Insgesamt nahmen mehr als 300 Jugendlichen aus über 25 Ländern am Projekt teil. 78% dieser Schüler haben den qualifizierenden Schulabschluss mit der Durchschnittsnote 2,6 erreicht. Das ist weit über dem Durchschnitt in der Stadt (ca. 60%) und zeigt Lernbereitschaft, Engagement und Durchhaltevermögen. Einen Ausbildungsvertrag erzielten 60 % der Teilnehmer; 26 % der Teilnehmer sind auf eine weiterführende Schule gegangen. Einige Teilnehmer nutzten das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und bekamen im nächsten Schuljahr einen Ausbildungsvertrag. (Diagrammausfertigung: eigene Quelle). Einige Teilnehmer haben keine Angaben gemacht.
Wenn die Jugendlichen noch nicht wissen, welchen Beruf sie erlernen wollen, wird ihnen geholfen, ihre Fähigkeiten und Stärken zu erkennen und falls erwünscht in einem Schnupperpraktikum zu testen. Es wird auch Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz, Gestaltung von Bewerbungsunterlagen und Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch angeboten. Aussagekräftig wirkt auch das Zertifikat, bzw. Teilnahmebescheinigung darüber, dass der Teilnehmer freiwillig ca. 200 Stunden ihrer Freizeit am Wochenende und in den Ferien in die Zukunft investiert hat, was auch nicht in jedem Lebenslauf vorkommt.
Helene Sauter, Projektleiterin
Bei Interesse melden Sie sich gerne unter:
Tel.: 0176 64322418 oder
E-Mail: helene.sauter53@gmail.com